Das Anschreiben ist das erste Dokument, das der Personalchef in Ihrer Bewerbung sehen wird. Es ist insbesondere für Berufseinsteiger und Quereinsteiger von Bedeutung, da es die Möglichkeit bietet, die Wahl des Berufsweges und den Wechsel der Branche zu begründen. Das Anschreiben kann somit ein entscheidender Vorteil in Ihrer Bewerbungsstrategie sein.
Es ist wichtig zu beachten, dass das Anschreiben nicht mehr als eine DIN A4-Seite umfassen sollte. Ihr Hauptaugenmerk sollte auf Ihrer Motivation für die ausgeschriebene Stelle, relevanten Soft- und Hard-Skills und möglichen einzigartigen Merkmalen liegen. Vermeiden Sie unnötige Wiederholungen von Informationen, die bereits in Ihrem Lebenslauf stehen. Stattdessen sollten Sie den Mehrwert, den Sie für das Unternehmen schaffen können, in den Vordergrund stellen.
Wie verfasst man ein Bewerbungsschreiben?
- Das Bewerbungsschreiben sollte die Stelle, auf den du dich bewirbst, klarstellen, deine Motivation, für das betreffende Unternehmen zu arbeiten, unterstreichen und erklären, warum gerade du die ideale Wahl für diese Position bist.
- Es ist wichtig zu beachten, dass das Bewerbungsschreiben nicht bloß eine Zusammenfassung deines Lebenslaufs ist. Vielmehr sollte es eine Verbindung zwischen den in der Stellenanzeige genannten Anforderungen und deinen persönlichen Fähigkeiten herstellen.
- Die typische Länge eines Anschreibens entspricht einer DIN A4-Seite. Für eine professionelle Darstellung deines Bewerbungsschreibens sollte das Layout einheitlich sein. Zu empfehlen sind Schriftarten wie Arial, Helvetica, Calibri o.ä., mit einer Schriftgröße von 10 bis 12 Punkten.
- Je nach dem Tätigkeitsfeld, in dem du dich bewirbst, ist es wichtig, die relevanten Fähigkeiten hervorzuheben. Die Begriffe Anschreiben, Motivationsschreiben und der englische Ausdruck Cover Letter oder Letter of Motivation werden oft synonym verwendet, obwohl sich ihre Inhalte geringfügig unterscheiden können.
So gestalten Sie Ihr Anschreiben
Unabhängig davon, ob Sie es als Anschreiben, Motivationsschreiben oder Bewerbungsschreiben bezeichnen, die Struktur ist in jedem Fall ähnlich. Die optimale Länge für Ihr Bewerbungsanschreiben liegt bei einer DIN A4-Seite, zwei Seiten sollten keinesfalls überschritten werden. Während Sie beim Lebenslauf kreativer gestalten können, gibt es für das Anschreiben bestimmte Standards bezüglich Layout und Gliederung.
Um Ihnen eine klarere Vorstellung von der Struktur des Bewerbungsanschreibens zu geben, haben wir ein Muster erstellt und die wesentlichen Elemente dargestellt:
Betreffzeile und Anrede in Ihrem Anschreiben
Jedes Anschreiben beginnt mit einer Betreffzeile. Sie dient dazu, den Kern Ihrer Bewerbung hervorzuheben und wird normalerweise als einziger Teil des Textes fett gedruckt. Es war üblich, den Satz mit dem Wort „Betreff“ zu beginnen, aber dieser Trend hat sich inzwischen geändert. In der Betreffzeile Ihres Anschreibens sollten Sie ausschließlich die spezifische Position angeben, auf die Sie sich bewerben, gegebenenfalls mit der Referenznummer. Beispielsweise:
- Bewerbung für die Rolle des IT-Projektmanagers, Ref.-Nr. 9876-5432
- Initiativbewerbung für ein Auslandspraktikum im Bereich Marketing/Kommunikation
Nach der Betreffzeile folgt die Anrede. Hier ist es wichtig, dass Sie, wenn möglich, eine konkrete Person ansprechen. Viele Stellenanzeigen geben bereits eine Ansprechperson an, in der Regel jemand aus der Personalabteilung. Falls kein Name in der Stellenanzeige genannt wird, können Sie die benötigten Informationen meist auf der Unternehmenswebsite finden oder telefonisch erfragen. Sollten Sie trotz aller Bemühungen keine konkrete Ansprechperson finden, können Sie als letzte Rettung auf die allgemeine Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren“ zurückgreifen. Allerdings sollte das wirklich der allerletzte Ausweg sein!
Die Einleitung deines Bewerbungsschreibens
In der Einleitung ist es nicht nötig nochmal den Betreff zu wiederholen. Hier geht es jetzt darum, aufzufallen und Interesse zu wecken.
Deine Einleitung sollte nicht länger als drei bis vier Zeilen sein. Keine Sorge, du musst hier keinen Roman schreiben oder die kreativste Person der Welt sein. Vermeide aber um jeden Preis diese abgedroschenen Phrasen wie „Hiermit bewerbe ich mich um die Stelle als …“ oder „Ich habe Ihre Stellenanzeige mit großer Begeisterung gelesen …“. Solche Phrasen sind schlichtweg langweilig und zeigen wenig Initiative. Vermeide außerdem die Verwendung von Zitaten oder Sprüchen von bekannten Dichtern oder Denkern – diese sind in einer Bewerbung eher fehl am Platz.
Stattdessen solltest du versuchen, deinen ersten Satz zu individualisieren, indem du direkt auf deine Qualifikationen aus Studium, Berufserfahrung oder Praktika eingehst. Hier sind einige Beispiele:
„Durch meine Masterarbeit im Bereich Künstliche Intelligenz an der Universität ABC habe ich fundierte Kenntnisse in Python und maschinellem Lernen erworben, die ich in der Position des Datenwissenschaftlers bei Ihrem Unternehmen einbringen möchte.“
„Als Projektleiterin für das jährliche Benefizkonzert an meiner Universität konnte ich meine Führungs- und Organisationsfähigkeiten unter Beweis stellen. Diese Kompetenzen werde ich in der Rolle als Eventmanagerin bei XYZ erfolgreich einsetzen.“
„Meine Faszination für Innovation und technische Herausforderungen treibt mich als Ingenieur an. Mit meiner Arbeit an zahlreichen Forschungsprojekten während meines Studiums, freue ich mich darauf, mein Wissen und meine Fähigkeiten in Ihrer renommierten Entwicklungsabteilung einzubringen.“Es kann auch sinnvoll sein, mit einer relevanten Frage zu beginnen, die zur Position und zur Branche passt. So könnte man beispielsweise fragen: „Sie suchen jemanden, der sowohl Interesse am Umgang mit Menschen hat, als auch Erfahrungen in der Personalentwicklung mitbringt, richtig?“
Ein weiterer guter Einstieg könnte sein, auf ein vorher geführtes Telefongespräch mit Personalverantwortlichen zu verweisen. Dies wirkt sehr persönlich und zeigt, dass du bereits Interesse und Initiative gezeigt hast.
Hauptteil: Hier punkten Sie mit Soft Skills und Ihrer Motivation
Weiter geht’s mit dem Hauptteil deines Anschreibens. Hier legst du ausführlich dar, warum du der perfekte Kandidat für die Stelle bist. Betone hierbei sowohl deine harten Fähigkeiten (wie Erfahrung mit bestimmten Softwaretools oder Sprachkenntnisse) als auch deine weichen Fähigkeiten (wie Teamfähigkeit, analytisches Denkvermögen oder Durchsetzungsfähigkeit). Vergiss dabei nicht, konkrete Beispiele anzuführen, um deine Fähigkeiten zu untermauern.
Fachkompetenzen (Hard Skills)
Wähle aus diesen Aspekten und verfasse für jede Anforderung einen Punkt, der diese durch deine eigenen Erfahrungen und erworbenen Fähigkeiten unterstützt. Beispiel:
- „Sicherer Umgang mit Microsoft Office“ = Büroarbeit in einem Start-up
- „Kenntnisse in der Programmiersprache Python“ = Abschlussprojekt im Informatikstudium
- „Erfahrung im Projektmanagement“ = Rolle als Projektmanager in einem gemeinnützigen Verein
Diese Aspekte kannst du dann in deinem Bewerbungsanschreiben ausführlicher beschreiben: „Während meiner Tätigkeit in einem Start-up konnte ich meine Kenntnisse im Umgang mit Microsoft Office, insbesondere Excel, erweitern. Durch mein Abschlussprojekt im Informatikstudium konnte ich zudem meine Python-Kenntnisse intensiv anwenden und vertiefen. Darüber hinaus konnte ich als Projektmanager in einem gemeinnützigen Verein wertvolle Erfahrungen im Projektmanagement sammeln.“
Persönliche Kompetenzen (Soft Skills)
Zudem werden in der Stellenanzeige oft persönliche Kompetenzen verlangt. Du solltest auch hier Punkt für Punkt durchgehen und diese durch längere Auslandsaufenthalte (Studium, Praktikum, Work & Travel), ehrenamtliche Tätigkeiten, Auszeichnungen, Hobbys, besondere Talente und außergewöhnliche Erfahrungen untermauern. Beispiel:
- „Konfliktlösungsfähigkeiten“ = Mediator-Rolle in einem ehrenamtlichen Umfeld
- „Selbstorganisation“ = Planung und Durchführung eines unabhängigen Forschungsprojekts im Studium
- „Kreativität“ = Teilnahme an einem künstlerischen Workshop oder Kurs
Der letzte Absatz – Raum für Details
Der letzte Absatz liefert zusätzliche Informationen, wie den frühestmöglichen Starttermin oder deinen Gehaltswunsch, falls dieser in der Stellenanzeige gefordert ist. Hier kannst du auch darauf hinweisen, dass du dich auf ein persönliches Gespräch freust – vermeide dabei aber eher schüchterne Formulierungen wie „Ich würde mich freuen, von Ihnen zu hören“. Stattdessen könntest du beispielsweise schreiben: „Ich freue mich auf die Möglichkeit, Sie in einem persönlichen Gespräch in Stuttgart von meinen Fähigkeiten und meiner Motivation für den Job als Softwareentwickler zu überzeugen.“
Zum Schluss kommt die obligatorische Grußformel „Mit freundlichen Grüßen“, gefolgt von deinem vollständigen Namen oder deiner Unterschrift.
Last but not Least – Unterschrift
Dein Anschreiben endet mit deiner Unterschrift zwischen der Grußformel „Mit freundlichen Grüßen“ und deinem getippten Namen (Vor- und Zuname). Eine Unterschrift ist bei einer elektronischen Bewerbung zwar nicht zwingend notwendig, doch bei einer E-Mail-Bewerbung oder Online-Bewerbung wirkt es kompletter und professioneller, wenn du deine Unterschrift für das Anschreiben einscannst und zwischen der Grußformen und dem getippten Namen einfügst. Vermeide Unterschriften mit Filzstiften, Bleistiften, Finelinern und Co. und greife stattdessen ausschließlich zu einem Kugelschreiber oder einem Füller.
PS im Anschreiben?
Das Postskriptum, kurz PS, wird benutzt, um etwas an einen Text anzuhängen, das zum Beispiel inhaltlich nicht ganz zum Textkörper passt. Es ist sehr kurz; das PS ist einen oder maximal zwei Sätze lang und wird heutzutage kaum noch benutzt. Ein PS wird zwar in einem Anschreiben nur sehr selten benutzt, doch das heißt nicht, dass du es nie benutzen solltest. Denn während ein Anschreiben vielleicht von Personalern überflogen wird, wird ein PS immer gelesen.
Ein PS sticht schließlich ins Auge. Wenn du dich für ein PS in deinem Anschreiben entscheidest, dann ist es vor allem wichtig, dass du einen professionellen und relevanten Satz benutzt.
Ein Aussage wie „PS: Ich bin mir nicht sicher, ob meine Zeugnisse alle notwendig sind, ich habe sie trotzdem alle angehängt“, wäre völlig ungeeignet. Es lässt Sie unvorbereitet und unsicher wirken, was Sie in Ihrem Anschreiben vermeiden wollen.
Stattdessen können Sie Ihr PS in einem kreativen Kontext verwenden, um sich von anderen Bewerbern abzuheben. Beispielsweise könnten Sie schreiben: „PS: Sie möchten einen Kandidaten, der sich in komplexen Datenbanken auskennt? Schauen Sie sich bitte meine GitHub-Projekte unter ‚Beispiel123‘ an.“ Dadurch ergänzen Sie Ihr Anschreiben um relevante und einprägsame Informationen, die Ihr technisches Wissen hervorheben.
Auch ein Call-to-Action wie beispielsweise: „PS: Sie können mich Abends oder an Wochenenden unter der Nummer 0123 456 78 9 erreichen” kann bei Personalern gut ankommen. Ob du dich letztendlich für ein PS entscheidest oder nicht, das solltest du vom Unternehmen und der Position, auf die du dich bewirbst, abhängig machen.
Bewirbst du dich beispielsweise bei einem Traditionsunternehmen für eine Stelle im Consulting, so ist ein PS wahrscheinlich nicht angebracht. Außerdem solltest du beachten, dass deine Unterschrift vor das PS gehört, sonst wäre es schließlich kein PS. PS: Das PS wird nur im Englischen mit einem Punkt hinter den Buchstaben geschrieben (P.S.), schreibst du dein Anschreiben auf Deutsch, so musst du nur einen Doppelpunkt anhängen (PS:).
Formale Anforderungen – Perfektion bis ins Detail
Es ist entscheidend, sich ausreichend Zeit für das Verfassen des Anschreibens zu nehmen. Zudem sollten Sie auf folgende formalen Anforderungen achten:
- Papier: Verwenden Sie hochwertiges Papier (100 Gramm statt 80 Gramm), das frei von Flecken und Knicke ist.
- Schriftarten: Vermeiden Sie ausgefallene Schriftarten. Greifen Sie stattdessen auf klassische Schriftarten wie Helvetica, Verdana, Times oder Georgia zurück.
- Schriftgröße: Wählen Sie eine lesefreundliche Schriftgröße. Als Richtwert können Sie die 11-13-15-Regel verwenden: 11-Punkt für den Fließtext, 13-Punkt für Zwischenüberschriften und 15-Punkt für Ihren Namen, Überschriften oder die Betreffzeile.
- Formatierung: Achten Sie auf einheitliche Einzüge, Linien und Zeilenabstände. Vermeiden Sie übermäßigen Gebrauch von Fettschrift oder Kursiven.
- Formulierungen: Vermeiden Sie komplizierte Satzstrukturen und halten Sie Ihre Formulierungen prägnant.
- Individualität: Jede Bewerbung sollte einzigartig sein und nicht aus einer Vorlage kopiert werden. Zeigen Sie Motivation und Interesse, indem Sie Ihre Bewerbung individuell gestalten.
In traditionellen Branchen sollten Sie sich an der DIN 5008 für Geschäftsbriefe orientieren. Denn ein Anschreiben ist im Grunde ein Geschäftsbrief!
Fazit – Nutzen Sie Ihre Chancen!
Obwohl die Notwendigkeit eines Anschreibens manchmal angezweifelt wird, glauben wir, dass es immer noch ein wesentlicher Bestandteil jeder Bewerbung ist. Es bietet Ihnen die Chance, sich von anderen Bewerbern abzuheben und Ihre Eignung für die Stelle hervorzuheben. Nutzen Sie diese Gelegenheit und erstellen Sie ein überzeugendes Anschreiben, das Ihre Bewerbung zum Erfolg führt!
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